Datenbankgestützte epidemiologische Studie zur Nutzbarkeit von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherungen für die Gesundheitsberichterstattung

Beschreibung

Die Gesundheitsberichterstattung beschreibt den Gesundheitsstatus einer Bevölkerung und dient der Information von Politik, Forschung, Akteuren des Gesundheitssystems und der Öffentlichkeit. In Deutschland ist das Robert Koch-Institut (RKI), eine zentrale Einrichtung der Bundesregierung, für die Gesundheitsberichterstattung verantwortlich. Das RKI hat mit einer öffentlichen Ausschreibung zur Beurteilung der Nutzbarkeit von Daten der gesetzlichen Krankenversicherungen für Gesundheitsmonitoring und -berichterstattung die potentielle Bedeutung dieser Daten für die Gesundheitsberichterstattung unterstrichen. Das „Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS“ hat in dieser Ausschreibung den Zuschlag erhalten, die Nutzbarkeit von Daten der gesetzlichen Krankenversicherungen für diesen Zweck anhand der pharmakoepidemiologischen Forschungsdatenbank am BIPS zu untersuchen. Diese Untersuchung erfolgt exemplarisch am Beispiel der Erkrankung Herzinsuffizienz.
In dieser Studie wurde u.a. die Inzidenz und Prävalenz der Herzinsuffizienz ermittelt. Darüber hinaus wurde die ambulante Arzneimittelversorgung der Herzinsuffizienz beschrieben, die Art und Häufigkeit der stationären und ambulanten Versorgung bei Patienten mit Herzinsuffizienz analysiert, sowie Mortalitätsindikatoren bei an Herzinsuffizienz Erkrankten ermittelt.
Die ermittelten Indikatoren, welche häufig im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung verwendet werden, zeigten gute Übereinstimmungen mit offiziellen Statistiken, Registerstudien oder anderen epidemiologischen Studien. Die vorliegende Untersuchung weist darauf hin, dass GKV-Routinedaten insbesondere aufgrund der großen Stichprobenumfänge und dem längsschnittlichen Vorliegen der Daten, eine wertvolle Datenquelle für die Gesundheitsberichterstattung darstellen.
Der Studienbericht wurde an das Robert Koch-Institut übermittelt. Erste Ergebnisse wurden bereits im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht (http://dx.doi.org/10.1007/s00103-013-1912-1).

Förderzeitraum

Beginn:   Januar 2010
Ende:   Dezember 2010

Förderer

  • Robert Koch-Institut

Kontaktperson

PD Dr. rer. nat. Oliver Riedel

Ausgewählte Veröffentlichungen zum Projekt

    Zeitschriftenartikel mit peer-review

  • Ohlmeier C, Mikolajczyk R, Frick J, Prütz F, Haverkamp W, Garbe E. Incidence, prevalence and one-year all-cause mortality of heart failure in Germany: A study based on electronic healthcare data of more than six million persons. Clinical Research in Cardiology. 2015;104(8):688-696.
    https://doi.org/10.1007/s00392-015-0841-4
  • Ohlmeier C, Frick J, Prütz F, Lampert T, Ziese T, Mikolajczyk R, Garbe E. Nutzungsmöglichkeiten von Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz. 2014;57(4):464-472.
    https://doi.org/10.1007/s00103-013-1912-1
  • Vorträge bei wissenschaftlichen Tagungen

  • Ohlmeier C, Garbe E, Frick J, Augustin S, Mikolajczyk R. Nutzbarkeit von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherungen für die Gesundheitsberichtserstattung am Beispiel der Herzinsuffizienz. 7. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), 26.-29. September 2012, Regensburg.
  • Poster bei wissenschaftlichen Tagungen

  • Jobski K, Mikolajczyk R, Ohlmeier C, Garbe E. Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz in Deutschland anhand von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherungen. 57. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), 16.-21. September 2012, Braunschweig.
  • Heidrich J, Mikolajczyk R, Augustin S, Garbe E. Häufigkeit und Versorgungsmerkmale der Herzinsuffizienz - Sekundärdatenanalyse einer Versichertenstichprobe. "Biometrie, Epidemiologie und Informatik - Gemeinsam forschen für Gesundheit". 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) und 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), 26.-29. September 2011, Mainz.