Klimafreundlich essen

Liebe Leserinnen und Leser des BIPS-Newsletters,

„Klimawandel“ bedeutet - sehr grob erklärt - dass die Erde sich nach und nach erwärmt, in den letzten 100 Jahren um etwa ein Grad. Das klingt erstmal gar nicht so bedrohlich, hat aber schwere Folgen für die Umwelt wie z. B. den Anstieg der Meeresspiegel, häufigere schwere Unwetter und Waldbrände. Viele Lebensmittel, die auf unseren Tellern landen, tragen zum Klimawandel bei.

Bei der Erzeugung, der Verarbeitung, dem Transport und bei der Zubereitung können schädliche Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) oder Lachgas (N2O) entstehen. Weltweit liegt der Beitrag der Ernährung an diesen Treibhausgas-Emissionen bei 25-30%. Dabei schlagen tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte besonders zu Buche. So haben zum Beispiel getrocknete Linsen eine 20 Mal bessere Klimabilanz als Rindfleisch.

Problematisch ist auch die Lebensmittelverschwendung. Jährlich wirft jede*r Bundesbürger*in im Schnitt 75 Kilogramm Lebensmittel weg, zwei Drittel davon wären vermeidbar. Ebenfalls schlecht für´s Klima sind Lebensmittel, die lange tiefgekühlt oder über weite Strecken transportiert werden.

Was also können wir tun, um unsere Ernährung etwas klimaschonender zu gestalten? Hier ein paar praktische Tipps:

  • Vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung: Prüfen Sie vor dem Einkauf Ihre Vorräte und kaufen Sie bedarfsgerecht ein. Gute Planung kann dazu beitragen, dass möglichst wenig im Müll landet.
  • Achten Sie beim Einkaufen und Lagern darauf, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Im Kühlschrank gilt das „First in – first out“-Prinzip: Die Artikel, die zuerst in den Kühlschrank gewandert sind, werden auch zuerst verbraucht.
  • Reste verwerten. Viele übrig gebliebene Lebensmittel lassen sich im privaten Haushalt am nächsten Tag kreativ verarbeiten. Rezepte sind zum Beispiel unter https://www.zugutfuerdietonne.de/tipps-fuer-zu-hause/reste-rezepte/rezeptdatenbank zu finden.
  • Regional und saisonal essen: Bevorzugen Sie Gemüse und Obst der Saison und aus Ihrer Nähe. Das spart Transportkilometer und frischer sind die Produkte obendrein. Lebensmittel aus dem Freilandanbau (auch Anbau in unbeheizten Folientunneln) belasten das Klima deutlich weniger, als die Erzeugung in beheizten Gewächshäusern.
  • Mehr „Bio“ auf die Teller: „Bio“ schont die natürlichen Ressourcen und zusätzlich wird das Tierwohl gefördert. Übrigens: Mit dem Aktionsplan „Biostadt Bremen“ soll bis 2025 das Ziel erreicht werden, dass in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung 100 Prozent Bio-Lebensmittel eingesetzt werden.
  • Öfter mal vegetarisch essen! Planen Sie weniger Fleisch und dafür dann Bio-Fleisch oder Fleisch aus artgerechter Tierhaltung ein. Das ist besser für die Tiere, für´s Klima und das Fleisch schmeckt auch besser.
  • Kochen Sie möglichst frisch! Naturbelassene Produkte sind nicht nur gesünder als die meisten Fertigprodukte, sondern auch klimaschonender, weil energieaufwändige Verarbeitungsschritte und oft auch weite Transportwege wegfallen.
  • Beziehen Sie die Kinder beim Kochen und Einkaufen mit ein. So wecken Sie frühzeitig das Bewusstsein für klimaschonenden Genuss

Kontakt:

Wiebke von Atens-Kahlenberg, atens(at)leibniz-bips.de

Brigitte Bücking, buecking(at)leibniz-bips.de

Larissa Bachmann, bachmannl@leibniz-bips.de

Text- und Bildquellen (aktualisiert 10/2023):