BIPS unterstützt Gesundheitskonferenz im Bremer Westen

Expertinnen und Experten auf der Gesundheitskonferenz: (von links) Jens Junker (DAK), Martina Semmler (NOG), Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard, Detlef Kuhn (ZAGG), Stephanie Höfer (Rebuz West), Antje Hebestreit (BIPS) und Johann Böhmann (DIG).

Expertinnen und Experten auf der Gesundheitskonferenz: (von links) Jens Junker (DAK), Martina Semmler (NOG), Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard, Detlef Kuhn (ZAGG), Stephanie Höfer (Rebuz West), Antje Hebestreit (BIPS) und Johann Böhmann (DIG).

Wie steht es aber um Chancengleichheit und Teilhabe speziell im Bereich Gesundheit im Bremer Westen? Das wollten die Verantwortlichen des im November 2017 gestarteten kommunalen Projekts „Der Bremer Westen – systemisch gesund“ im Rahmen einer Gesundheitskonferenz herausfinden. Das BIPS unterstützte die Veranstaltung mit wissenschaftlicher Expertise.

Das Ziel der diesjährigen Gesundheitskonferenz war laut dem Veranstalter „eine Standortbestimmung aus den jeweiligen Perspektiven der unterschiedlichen Akteure“. Unter dem Titel „Gemeinsam für gesunde Lebensbedingungen im Stadtteil“ sollte es zum Beispiel um die Frage gehen, was „Gesunder Stadtteil“ für diejenigen heißt, die im Bremer Westen wohnen, arbeiten, oder politisch verantwortlich sind.

Als Gastrednerin war auch Dr. Antje Hebestreit vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS eingeladen. Sie sprach gemeinsam mit Dr. Johann Böhmann vom Delmenhorster Institut für Gesundheitsförderung (DIG) über kommunale Gesundheit mit dem Schwerpunkt Kindergesundheit am Beispiel Delmenhorst.

Dort hatte das BIPS im Rahmen der europaweiten IDEFICS-Studie 1000 Kinder medizinisch untersucht. Dabei erfasste es Daten wie Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht und Körperfettanteil. Zusätzlich wurden stichprobenartig Blut- und Urinproben genommen, um vertiefende Analysen vorzunehmen. In einem dritten Schritt wurden die Kinder und ihre Eltern befragt, um Alltagsverhalten und Lebensstil der Kinder zu erfassen.

Im Zentrum der Erhebung standen das Freizeitverhalten, das Wissen über gesunde Ernährung, die Häufigkeit des Fernsehkonsums und des Spielens am Computer. Nach der Basiserhebung, die im September 2007 begann, wurde für rund die Hälfte der Beteiligten ein Interventionsprogramm durchgeführt. Gesunde Ernährung, körperliche Aktivität und Stressabbau standen dabei im Mittelpunkt. Gegen Ende der Studie wurden beide Gruppen der gleichen Untersuchung wie zu Beginn der Studie unterzogen. Hier zeigte sich, welche Maßnahmen langfristige positive Effekte auf die Gesundheit der Kinder haben.

Von diesen einzigartigen Erkenntnissen berichtete Hebestreit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz: „Es zeigt sich, wie wichtig es ist, lokale Entscheider an einen Tisch zu bekommen und deren Vernetzung zu unterstützen, wenn wir nachhaltig die Kindergesundheit verbessern wollen. Einzelne Aktivitäten bringen sehr wenig.“

Die Ergebnisse der Konferenz sollen später Grundlage für Handlungsempfehlungen sein, wie sich die Lebensqualität und das Wohlbefinden im Stadtteil erhalten und verbessern lassen. Organisiert hat die Konferenz das Regionale Beratungs- und Unterstützungszentrum (Rebuz) West, von dem das Projekt gemeinsam mit der DAK-Gesundheit initiiert und konzipiert wurde. Begleitet wird es außerdem vom ZAGG-Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften.