Roadmap für ein gesünderes Europa


In den europäischen Staaten werden die unterschiedlichsten politische Maßnahmen umgesetzt, welche die Gesundheit der Bevölkerung direkt oder indirekt beeinflussen. Insbesondere angesichts der immer weiter um sich greifenden Übergewichtsepidemie sollen diese Maßnahmen die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten der Menschen nachhaltig verbessern. Ob diese Maßnahmen zum Erfolg führen, lässt sich jedoch derzeit – zumindest im europäischen Maßstab – kaum feststellen, da die in nationalen Studien gewonnenen Daten wegen unterschiedlicher Methodik nur schwer untereinander vergleichbar sind.

Das kürzlich veröffentlichte Forschungspapier „Road map towards a harmonized pan-European surveillance of obesity-related lifestyle behaviours and their determinants in children and adolescents“ beschreibt nun eine Strategie, mit der schrittweise ein System für europaweit standardisierte Messungen zu Lebensstil und den korrespondierenden Einflussfaktoren geschaffen werden kann. Dieser Rahmenplan für ein harmonisiertes Pan-europäisches Gesundheits-Überwachungssystems baut auf bereits bestehende Systeme auf – wie etwa die WHO European Childhood Obesity Surveillance Initiative oder den deutschen Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Einmal vollständig etabliert, macht es das System möglich, regionale Unterschiede und zeitliche Trends in der Bevölkerungsgesundheit zu überwachen und wichtige Evidenz-Grundlage für die Bewertung von politischen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu sein.

„Erste Schritte setzen wir bereits jetzt im Rahmen des transnationalen Forschungsprogramms Policy Evaluation Network – kurz PEN – um“, sagt Dr. Antje Hebestreit (BIPS), die das betreffende Arbeitspaket koordiniert. „Ziel von PEN ist die systematische Erfassung und Bewertung von politischen Maßnahmen in Europa, die das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung beeinflussen.“

PEN ist eingebettet in die gemeinsame europäische Programminitiative „Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben“ (JPI HDHL).

 

Weitere Informationen zu JPI HDHL und PEN finden Sie hier.

Originalveröffentlichung: Hebestreit, A., Thumann, B., Wolters, M. et al. Int J Public Health (2019). https://doi.org/10.1007/s00038-019-01227-y