Bremer Weiterbildungsprogramm für nachhaltige Ernährung startet

„Essen. Gesund. Nachhaltig“ unter diesem Titel startet das Forum für Küche im Wandel seine Arbeit. Das Weiterbildungsprogramm für nachhaltige Ernährung, an dem das BIPS beteiligt ist, setzt auf Qualifizierung und Beratung.

Gute Stimmung zum Start des Forums für Küche im Wandel

Gute Stimmung zum Start des Forums für Küche im Wandel

Mit dem Aktionsplan 2025 hat sich die Stadt Bremen das Ziel gesetzt, die Qualität der Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen zu erhöhen und die Gemeinschaftsverpflegung in den kommenden Jahren stufenweise auf biologische und möglichst regionale Produkte umzustellen. Begleitend ist nun das Schulungsangebot „Forum für Küche im Wandel“ gestartet. „Das Angebot ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Umstellung, denn es bietet neben konkreter Qualifizierung und Beratung in ganz unterschiedlichen Bereichen auch Raum für Austausch, Begegnung und einen lebendigen Dialog, um den Prozess gemeinsam zu gestalten“, betonte Enno Eike Nottelmann, Staatsrat für Umwelt und Verkehr bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau beim offiziellen Projektauftakt im Kinder- und Familienzentrum Warturmer Platz.

Durch die Übernahme der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und eine stetige Erhöhung des Bio-Anteils tierischer und pflanzlicher Produkte sollen die qualitativen Standards der Gemeinschaftsverpflegung in Kindertagesstätten und Schulen sowie später auch in öffentlichen Betriebskantinen und kommunalen Krankenhäusern stufenweise angehoben werden. Bei der Umstellung auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung geht es neben der Lebens-mittelwahl und -verarbeitung auch um Sensibilisierung und Qualifizierung. Das „Forum für Küche im Wandel“ bietet dafür seit Anfang Juli Weiterbildungen an, die von der Volkshochschule Bremen, dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, dem Verein SozialÖkologie e.V., dem Natur Kost Kontor Bremen, der Agentur ecolo sowie dem Ökomarkt Hamburg und dem Umweltzentrum Hannover umgesetzt werden.

Das umfangreiche Kursangebot, das zunächst im digitalen Format gestartet ist, richtet sich vorrangig an Angestellte, die in der Gemeinschaftsverpflegung arbeiten. Aber auch Einrichtungsleitungen und pädagogisches Personal sowie Gastronom:innen und die interessierte Öffentlichkeit können an den Kursen teilnehmen. Die vielseitigen Inhalte der kostenfreien Schulungen reichen von der Bio-Zertifizierung und Speiseplangestaltung über Kalkulationsmethoden für Bio-Produkte und den Aufbau von effizienten Abfallmanagementsystemen bis hin zum Grundwissen in biologischem Landbau und kindgerechten, vegetarischen Rezepten für die Kita- und Grundschulverpflegung. Auch Digitalisierung im Einkauf, wertschätzende Kommunikation und Teamwork stehen auf dem Programm des ganzheitlichen Qualifizierungsansatzes des Umweltressorts.

„Über das ‘Forum für Küche im Wandel‘ möchten wir Köch:innen, Küchenleiter:innen, Spül- und Ausgabekräfte in öffentlichen Einrichtungen bei der Umstellung des Speisenangebots unterstützen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter vertiefen und sie miteinander vernetzen. Uns ist wichtig, das Bewusstsein für die vielfältigen Vorteile einer nachhaltigen Ernährung zu schärfen“, erläutert Mücella Demir, Projektleiterin der BioStadt Bremen, die das bisher unter dem Arbeitstitel „Training Kitchen“ bekannte Forum initiiert hat.

Mit knapp 90 Einrichtungen gehört KiTa Bremen zu den Hauptadressaten des Angebots. Die geplante Umstellung mit dem begleitenden Fortbildungsangebot wird hier vor allem positiv bewertet: „Eine ausgewogene, gesunde und nachhaltige Ernährung anzubieten, gehört zu unserem Selbstverständnis. Wir setzen uns bereits seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema auseinander und entwickeln unser Verpflegungskonzept beständig weiter, unter anderem in Kooperation mit dem BIPS und in Zusammenarbeit mit dem Verein SozialÖkologie. Die Umstellung auf BioProdukte mit dem Fokus auf Regionalität und Saisonalität ist für uns daher eine konsequente Weiterführung des Weges, den wir schon vor einigen Jahren eingeschlagen haben“, erklärte Wolfgang Bahlmann, Geschäftsführer von KiTa Bremen, bei der Auftaktveranstaltung.

Das Kinder- und Familienzentrum Warturmer Platz hat seit längerem damit begonnen, die Verpflegung schrittweise auf Bio-Erzeugnisse umzustellen und damit viele gute Erfahrungen gesammelt. „Die Mehrausgaben sind spürbar, aber überschaubar, insbesondere wenn man mit regionalen Anbietern zusammenarbeitet und verstärkt auf saisonale Produkte setzt“, berichtet Küchenleiterin Olga Neubauer. „Es macht einfach Spaß, vielseitig und abwechslungsreich zu kochen, und den Kindern und Mitarbeitenden schmeckt das frische Essen.“ So wie Olga Neubauer haben viele Küchenleitungen von KiTa Bremen ihren Anteil an Bio-Produkten bereits erhöht. Andere machen sich jetzt auf den Weg. „In den Kursen möchten wir den Austausch untereinander fördern, Lust auf Neues wecken und im Dialog vermitteln, wie man durch eine etwas andere Lebensmittelwahl und kreative Speiseplanung weiterhin gesund und ausgewogen kocht, dabei mehr ‚Bio‘ anbietet und gleichzeitig die Kosten im Griff behält“, betont Wiebke von Atens-Kahlenberg vom BIPS.

Infos und Anmeldungen über www.vhs-bremen.de/forumkueche.

Das „Forum für Küche im Wandel“ ist ein Projekt der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Das Projekt wird von der Agentur ecolo koordiniert und in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bremen, dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, dem Verein SozialÖkologie e.V., dem Natur Kost Kontor Bremen sowie dem Ökomarkt Hamburg und dem Umweltzentrum Hannover umgesetzt.