BIPS erfolgreich evaluiert

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat heute zum Bericht einer internationalen Bewertungsgruppe Stellung genommen, die im Dezember 2017 am BIPS die Arbeit des Instituts evaluiert hat. Der Senat schließt sich demnach der positiven Beurteilung der Gutachter an: Das BIPS habe seine Entwicklung in den vergangenen sieben Jahren äußerst erfolgreich vorangetrieben, spiele in der nationalen und internationalen epidemiologischen Forschung eine bedeutende Rolle und liefere hochrangige, international konkurrenzfähige Forschungsleistungen. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt daher Bund und Ländern, das Institut auch weiterhin zu fördern. Damit hat das BIPS das reguläre Evaluierungsverfahren für Leibniz-Einrichtungen erfolgreich durchlaufen. Abschließend wird nun die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern über die weitere Förderung entscheiden.

Jede Leibniz-Einrichtung wird zur Qualitätssicherung regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. Eine international besetzte Bewertungsgruppe beurteilt die Forschungsstrategie und die wissenschaftlichen Leistungen des Instituts anhand schriftlicher Unterlagen und bei einem Evaluierungsbesuch vor Ort und hält die Ergebnisse in einem Bewertungsbericht fest. Auf dieser Grundlage entscheidet schließlich der Senat der Leibniz-Gemeinschaft, ob er Bund und Ländern eine weitere Förderung der Einrichtung empfiehlt.

Sieben Jahre nach der letzten Evaluation war im Dezember 2017 eine Bewertungsgruppe im BIPS zu Gast. Zu deren Bericht hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nun Stellung genommen. Der Senat stellt fest, dass sich das BIPS in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich entwickelt habe. Auf der Grundlage umfangreicher, vor allem auch selbst erhobener Datensätze erbringe das Institut, das Disziplinen von der Biostatistik bis zur Medizin zusammenführe, hochwertige Forschungsleistungen. Das BIPS entwickle im Anschluss an neue Erkenntnisse wichtige Maßnahmen zur Prävention und berate intensiv Akteure aus der Praxis und der Politik.

Das BIPS spiele in der nationalen und internationalen epidemiologischen Forschung eine bedeutende Rolle, so der Leibniz-Senat. Es habe in Bremen gemeinsam mit der dortigen Universität einen epidemiologischen Schwerpunkt geschaffen und sei intensiv in die deutschlandweite NAKO Gesundheitsstudie eingebunden, einer langfristig angelegten Kohortenstudie zur Erforschung von Volkskrankheiten. Auf europäischer Ebene habe das BIPS mit Förderung der EU umfangreiche Daten erhoben in Bezug auf die Gesundheit von Kindern. Sehr zu begrüßen sei außerdem, dass das BIPS 2016 zu einem Collaborating Centre der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ernannt worden sei.

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt deshalb Bund und Ländern, das BIPS als Einrichtung der Forschung und wissenschaftlichen Infrastruktur weiter zu  fördern.

„Seit unserer ersten Evaluierung vor sieben Jahren haben wir das Institut konsequent weiterentwickelt“, sagt BIPS-Direktorin Prof. Dr. Iris Pigeot. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass Bewertungsgruppe und Senat unsere Anstrengungen in dieser Weise würdigen und dabei besonders die Leistungen unserer hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorheben. Darüber hinaus unterstützt der Senat unser Zukunftskonzept, befürwortet den Ausbau unserer Biobank und begrüßt die geplante Schaffung drei weiterer W2-Professuren als stellvertretende Abteilungsleitungen sowie eine bauliche Erweiterung unseres Instituts. Wir fühlen uns dadurch auf unserem eingeschlagenen Weg bestärkt.“ 

Die vollständige Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft können Sie hier einsehen.

Die Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft zur Stellungnahme des Senats finden Sie hier.

Hintergrund:

Das BIPS in der Leibniz-Gemeinschaft

Nach einer positiven Evaluierung im Januar 2011 durch den Wissenschaftsrat beschloss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) im November 2011 die Aufnahme des BIPS in die Leibniz-Gemeinschaft. Die GWK bescheinigte dem Institut damit eine überregionale Bedeutung und ein gesamtstaatliches wissenschaftspolitisches Interesse an seiner Forschungsarbeit, die Voraussetzung für eine Mitgliedschaft sind. Seit Januar 2013 ist das BIPS offiziell Vollmitglied der Leibniz-Gemeinschaft und Leibniz-Institut.

Das Evaluierungsverfahren des Senats der Leibniz-Gemeinschaft

Leibniz-Einrichtungen werden von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. In der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) haben sich Bund und Länder darauf geeinigt, turnusmäßig – spätestens nach sieben Jahren – zu überprüfen, ob die Voraussetzungen der gemeinsamen Förderung eines Leibniz-Instituts (überregionale Bedeutung und gesamtstaatliches wissenschaftspolitisches Interesse) weiterhin gegeben sind. Maßgebliche Grundlage für diese Überprüfung ist eine externe Evaluierung.

International ausgewiesene Sachverständige, die durch schriftliche Unterlagen und bei einem Evaluierungsbesuch informiert werden, bewerten die Leistungen und Strukturen jeder Einrichtung. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Bewertungsbericht festgehalten, zu dem das evaluierte Institut Stellung nehmen kann. Auf dieser Grundlage verabschiedet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine wissenschaftspolitische Stellungnahme, die in der Regel Empfehlungen zur weiteren Förderung der Leibniz-Einrichtung enthält. Diese Senatsstellungnahme dient der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) zur Überprüfung der Fördervoraussetzungen. Zusammen mit den Anlagen A (Darstellung der wesentlichen Inhalte und Strukturen der Einrichtung), B (Bewertungsbericht) und C (Stellungnahme der Einrichtung zum Bewertungsbericht) werden die Senatsstellungnahmen auf der Internet-Seite der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht. Alle an der Bewertung und Beurteilung beteiligten Gremien sind ausschließlich mit Personen besetzt, die nicht an Leibniz-Einrichtungen tätig sind.

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Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie klärt die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken auf und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 93 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.