Zufriedener und gesünder durch Bewegung? – Neues Forschungsprojekt unter der Leitung des BIPS und der Jacobs University Bremen sucht Interessierte aus Bremen Ost

Das Ziel des neuen ‚Fit im Nordwesten‘-Bewegungsprogramms ist es, Menschen ab 60 Jahren dabei zu unterstützen, sich trotz eines anstrengenden Alltags und persönlicher Einschränkungen etwas Gutes tun. Besonders die Förderung der Zufriedenheit ist der Schirmherrin Anja Stahmann, der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, ein Anliegen. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von vier Institutionen durchgeführt: dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, der Jacobs University Bremen, dem OFFIS – Institut für Informatik in Oldenburg und der Technischen Universität Chemnitz.

Dass regelmäßige Bewegung wichtig ist, um sich fit, gesund und wohl zu fühlen, wissen die meisten Menschen. Aber Viele wissen nicht, wie sie damit beginnen sollen, sich mehr zu bewegen, oder sie finden nie den richtigen Zeitpunkt dafür. Die Gelegenheit und Unterstützung dafür bietet nun die zweite Phase des ‚Fit im Nordwesten‘-Forschungsprojektes. In der ersten Phase wurde bestätigt: Diejenigen, die schon regelmäßig aktiv sind, schaffen es auch, langfristig aktiv zu bleiben. Schwieriger ist es für diejenigen, die durch verschiedene Verpflichtungen stark eingebunden sind, so dass ihnen oft keine Zeit bleibt, sich regelmäßig zu bewegen. Ziel dieser neuen Projektphase ist daher, die besten und einfachsten Möglichkeiten zu finden, Menschen zu unterstützen, denen es bisher schwerfiel, aktiv zu werden. „Wir möchten untersuchen, wie genau gesundes Altern und Wohlbefinden bei Erwachsenen ab 60 Jahren gefördert werden kann. Deshalb haben wir das ‚Fit im Nordwesten‘-Bewegungsprogramm entwickelt“, sagt Dr. Claudia Pischke, Professorin für Public Health und eine der beiden Studienleiterinnen. Hierbei waren Erwachsene im Alter von 60+ Jahren, Seniorenvertreterinnen und Seniorenvertreter sowie Expertinnen und Experten aus Verwaltung und Praxis beteiligt. Nun sollen die Auswirkungen des neuen Programms genauer untersucht werden. Auch die Studienleiterin Dr. Sonia Lippke, Professorin für Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin an der Jacobs University, sieht eine große Bedeutung in Bewegung: „Aus der Forschung mit Älteren wissen wir, dass Einsamkeit ein zunehmendes Thema ist. Bewegung allgemein und Programme wie ‚Fit im Nordwesten‘ können helfen, die Einsamkeit zu überwinden oder gar nicht erst einsam zu werden. Wer sich zum Programm anmeldet, der gibt sich selbst den Ruck dazu. Wir hoffen, dass dies viele Bürgerinnen und Bürger machen  werden.“ In dem insgesamt 9-monatigen Forschungsprojekt sollen verschiedene Formen der Unterstützung von regelmäßiger Bewegung getestet werden. Teilnehmende starten mit einem 10-wöchigen Bewegungsprogramm. Einige zufällig ausgewählte Teilnehmende erhalten das Programm als Papierversion. Die anderen bekommen das webbasierte Programm. Parallel dazu finden für alle Teilnehmenden zehn wöchentliche Gruppentreffen in den Gemeinden statt. Gemeinsame Aktivitäten und verschiedene Themen, wie zum Beispiel eine ausgewogene Ernährung, stehen dann im Mittelpunkt. Nach Abschluss des 10-wöchigen Programms erhalten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, die Gruppe zu wechseln. Das Programm läuft dann weitere 6 Monate, um die Auswirkungen über einen längeren Zeitraum zu beobachten. ‚Fit im Nordwesten‘ findet ab Januar in Ortsteilen im Osten Bremens statt. Wenn Sie interessiert sind, können Sie direkt Ihre Neujahrsvorsätze umsetzen und sich selbst unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800/2477245 (wochentags zwischen 09:00 und 15:00 Uhr) anmelden. Die Teilnahme ist – bis auf den Zeitaufwand – kostenfrei. Sie können teilnehmen, wenn Sie: 1. über ein Gerät mit Internetzugang in Ihrem Haushalt verfügen, 2. in der Lage sind, dieses Gerät regelmäßig zu bedienen, 3. selbstständig (ohne Pflege) leben und 4. nicht bereits an der ersten Phase von ‚Fit im Nordwesten‘ teilgenommen haben. Fragen zum Verbundprojekt „Fit im Nordwesten“ beantwortet Projektmanagerin Manuela Peters unter: fit-im-nordwesten@leibniz-bips.de

Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie klärt die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken auf und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei. Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 93 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.