Abschätzung individueller Krebsrisiken: Entwicklung und Bewertung von Prädiktionsmodellen mittels Krankenkassendaten (OMEN)

Beschreibung

Mit § 25b SGB V liegt eine rechtliche Grundlage vor, die es erlaubt, individuelle Gesundheitsrisiken mittels Krankenkassendaten abzuschätzen und Versicherte auf die Ergebnisse hinzuweisen. Dabei sind Krebserkrankungen als möglicher Anwendungsfall explizit erwähnt. Das übergeordnete Ziel des Projekts "OMEN" ist es zu prüfen, ob sich Krebserkrankungen tatsächlich als Anwendungsfall eignen und sich daraus ein Potenzial zur Verbesserung der Krebsprävention und -früherkennung durch gezielte Information von Risikogruppen ergibt.

Konkret werden (A) Prädiktionsmodelle zur Abschätzung individueller Krebsrisiken (Inzidenz bzw. Wiederauftreten) auf der Basis von Krankenkassendaten u.a. mittels KI-Methoden entwickelt, validiert und systematisch bewertet. Hierzu wird die sogenannte Datenbank GePaRD (Kassendaten von 20% der dt. Bevölkerung seit 2004) genutzt. Darüber hinaus wird untersucht, (B) wie die Übertragbarkeit der Prädiktionsmodelle auf den üblichen Datenbestand und die datentechnischen Möglichkeiten einer Krankenkasse sichergestellt werden kann und (C) inwiefern die Abschätzung und Information über individuelle Krebsrisiken durch die Krankenkasse auf Akzeptanz seitens der Versicherten und der Versorger stoßen würde bzw. wie möglichen Bedenken begegnet werden kann.

Insgesamt wird das Projekt einen entscheidenden Beitrag leisten, um das Potenzial der Abschätzung gesundheitlicher Risiken auf der Basis von Krankenkassendaten bestmöglich zur Reduktion der krebsbedingten Krankheitslast nutzen zu können.

Förderzeitraum

Beginn:   Januar 2026
Ende:   Dezember 2028

Förderer

  • Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)

Kontaktperson

Prof. Dr. sc. hum. Ulrike Haug