NAKO Gesundheitsstudie, eine bundesweite Langzeitstudie über die Ursachen und Risikofaktoren von häufigen chronischen Erkrankungen

Beschreibung

Das Hauptziel der NAKO Gesundheitsstudie ist die Untersuchung von genetischen, lebensstil- und umweltbedingten Risikofaktoren für häufige chronische Erkrankungen in einem prospektiven Studiensetting. In dieser (Kohorten-)Studie wurden 100.000 Männer und 100.000 Frauen im Alter von 20-69 Jahren aus ganz Deutschland in 18 Studienzentren medizinisch untersucht und zu Lebensgewohnheiten (z.B. körperliche Aktivität, Rauchen, Ernährung, Beruf) befragt. Darüber hinaus wurden allen Studienteilnehmenden Blutproben entnommen und weitere Bioproben gewonnen. Diese Proben wurden für spätere Forschungsprojekte in einer zentralen Biobank eingelagert. Die Hauptphase der NAKO startete im Oktober 2014. In dieser Basisuntersuchung wurde bei 80% der Teilnehmenden ein ca. 3-Stunden-Studienprotokoll für Interview und Untersuchungen angewandt (Level 1). Bei 20% der Teilnehmenden (ca. 40.000), proportional verteilt über alle Studienzentren, war ein intensiviertes 4 bis 5-stündiges Protokoll (Level 2) vorgesehen. Nach 4 bis 5 Jahren werden alle Teilnehmenden erneut zu einer Untersuchung und Befragung in die Studienzentren eingeladen. Diese zweite Untersuchungsphase endet und die dritte Phase startet im Frühjahr 2024. In den Phasen zwischen den Untersuchungen bekommen die Teilnehmenden in bestimmten Abständen Fragebögen zugeschickt. Ergänzt wird das Untersuchungsprogramm durch die Verknüpfung mit Sekundärdaten (Krankenkassendaten, Krebsregisterdaten etc.), wenn die Einwilligung für diesen Teil jeweils vorliegt.
Zu diesem Zweck wurde das Kompetenznetzwerk für Sekundär- und Registerdaten bestehend aus dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS und dem Deutschen Krebsforschungszentrum gegründet. Das BIPS ist für die Organisation der Übermittlung und Verknüpfung der Leistungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung zuständig. Diese Daten enthalten Informationen zu Krankheitsdiagnosen und -behandlungen, zur ambulanten und stationären Versorgung sowie zu verschriebenen Medikamenten.
Im Laufe der Nachbeobachtung über 20-30 Jahre werden bei einigen Teilnehmenden naturgemäß bestimmte Erkrankungen auftreten, die dann mit den erhobenen Daten in Verbindung gebracht werden können. Die Studie bietet damit ein einzigartiges Potential für eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen. Aus den Erkenntnissen sollen Strategien für eine bessere Vorbeugung und Behandlung der wichtigsten Volkskrankheiten abgeleitet werden.
Mehr Informationen finden Sie auf der zentralen Seite der NAKO Gesundheitsstudie: https://nako.de/.

Förderzeitraum

Beginn:   Mai 2018
Ende:   April 2023

Förderer

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Kontaktperson

Dr. rer. nat. Kathrin Günther

Link

Website der NAKO Gesundheitsstudie