Verknüpfung von Krebsregisterdaten und Krankenkassendaten: Untersuchung der Akzeptanz bei Krebspatienten / -patientinnen und des Potenzials zur Beschreibung von Therapieverläufen und zur KI-gesteuerten Qualitätssicherung

Beschreibung

Motivation:
Um klinische Daten der Krebsregistrierung nutzen zu können, ist es wichtig, die Vollständigkeit von Therapieinformationen in den Krebsregisterdaten einschätzen zu können. Etablierte Indikatoren gibt es dazu bisher nicht. Krankenkassendaten können wertvolle Informationen liefern, was die zu erwartenden Häufigkeiten bezüglich Therapie und Therapieformen insgesamt und in Abhängigkeit von anderen Faktoren, wie z. B. Alter, betrifft.

Ziele und Vorgehen:
Im Projekt KUKUK werden Methoden und Indikatoren zur Einschätzung der Vollständigkeit der Therapiemeldungen entwickelt und angewendet. Im Projekt werden zunächst – exemplarisch für Lungen-, Darm-, Brust- und Prostatakrebs – die Therapieinformationen in Krankenkassendaten ausgewertet. Hierfür wird die Forschungsdatenbank GePaRD genutzt, die Krankenkassendaten von etwa 20% der deutschen Bevölkerung enthält. Anhand der Erkenntnisse wird ein Algorithmus entwickelt, der schrittweise zur Beurteilung der Vollständigkeit von Therapieinformationen in Datensätzen des Zentrums für Krebsregisterdaten und des Bremer Krebsregisters angewendet und optimiert wird. Um beurteilen zu können, ob diese Art der Datenverknüpfung auch in der Routine auf Akzeptanz stoßen würde, werden ca. 400 Krebspatientinnen bzw. -patienten im Zuge der Information zur Meldung an das Krebsregister gefragt, ob sie zustimmen würden, dass die gemeldeten Daten mit ihren Kassendaten verknüpft werden.

Perspektiven für die Praxis:
Die Ergebnisse des Projekts KUKUK sollen dazu beitragen, die Vollständigkeit von Therapieinformationen in den Krebsregistern besser beurteilen zu können. Sollte sich außerdem zeigen, dass die Verknüpfung von Krebsregister- und Kassendaten bei Krebspatientinnen und –patienten auf Akzeptanz stoßen würde, könnte das die Erhebung vollständiger Therapieinformationen zukünftig deutlich vereinfachen.

Förderzeitraum

Beginn:   Oktober 2022
Ende:   September 2025

Förderer

  • Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Kontaktperson

Dr. med. Sabine Luttmann