Niklas Schmedt erhält GMDS-Förderpreis im Bereich Epidemiologie

Masterarbeit über Nebenwirkungen von Antipsychotika bei Älteren mit Demenz

Exzellenter Forschernachwuchs am BIPS: Mit seiner herausragenden Masterarbeit im Studiengang Public Health überzeugte BIPS-Mitarbeiter Niklas Schmedt die Jury des GMDS-Förderpreises.

Schmedt konnte mit seiner Arbeit zeigen, dass die Behandlung älterer demenzkranker Menschen mit Antipsychotika mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) einhergeht. Besonders in den ersten drei Monaten der Einnahme und bei Patienten, die parallel sowohl atypische als auch konventionelle Antipsychotika gebrauchen, traten vermehrt tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenembolien auf. Das Risiko einer VTE erhöhte sich bei diesen beiden Gruppen um mehr als 60 Prozent. Schmedt untersuchte anonymisierte Daten von über 1000 an VTE-erkrankten Patienten und verglich deren Antipsychotikagebrauch mit über 4000 nicht Betroffenen.

Vor dem Hintergrund dieser Studie und bestehender Sicherheitsbedenken folgert er, dass die Verordnung von Antipsychotika bei demenzkranken Älteren nur unter strenger Indikationsstellung erfolgen sollte, wenn andere Therapieansätze fehlgeschlagen sind.

Niklas Schmedt, der seit Februar 2012 Mitarbeiter am BIPS ist, schrieb seine Abschlussarbeit bei Prof. Dr. Edeltraut Garbe, Leiterin der Abteilung Klinische Epidemiologie am BIPS. Die Preisübergabe erfolgt im September 2012 auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS).

Niklas Schmedt: Der Gebrauch von Antipsychotika und das Risiko für venöse Thromboembolien bei Älteren mit Demenz. Universität Bremen, Januar 2012.