World Obesity Federation wirbt für Nährwertkennzeichnungen auf Verpackungsvorderseiten

Das sogenannte front-of-pack-labelling (FOPL) ist laut einem heute erschienenen Dossier der World Obesity Federation (WOF) eine effektive politische Maßnahme, um Verbraucher beim Lebensmittelkauf zu unterstützen. Die Organisation sieht aktuell ein kritisches Zeitfenster für dessen europaweite Vereinheitlichung.

Das Dossier basiert auf systematischen Übersichtsarbeiten, Kostenanalysen, Fallstudien und anderen Erhebungen, die die Wirkung von FOPLs untersuchen. Es wird durch ein Policy Briefing sowie ein von World Obesity veranstaltetes Webinar ergänzt.

Die WOF kritisiert, dass die Einführung von FOPL in den meisten europäischen Staaten auf Freiwilligkeit basiert. Das führe zu einer Vielzahl unterschiedlicherer Systeme und Modelle, um den Nährwert von Lebensmitteln zu kennzeichnen, und verwirre so die Bevölkerung.

Trotz bestehender Herausforderungen gibt es in zahlreichen Ländern der Europäischen Union ein wachsendes Momentum, das die Einführung einheitlicher FOPL begünstigt, so die WOF in ihrem Dossier. Heute hätten bereits 16 Länder in der Region ein von der Regierung unterstütztes FOPL-Programm.

Die Bereitschaft der Industrie, diese Richtlinien zu übernehmen, zeigt sich zum Beispiel in Frankreich. Dort kennzeichnen aktuell über 8.000 Unternehmen ihre Lebensmittelverpackungen mit dem Nutri-Score. Als „beeindruckend“ bezeichnet die WOF den Effekt der Lebensmittelampel in Großbritannien. Deren Einführung veranlasste Limonadenhersteller, den Zuckergehalt in ihren Getränken, um durchschnittlich 19 Prozent zu senken. Darauf müsse man aufbauen.

Das vollständige Dossier finden Sie hier.