Freiheit der Forschung verteidigen
Der freie Austausch von Ideen bildet das Fundament jeder wissenschaftlichen Erkenntnis. Fortschritt entsteht nicht durch ideologische Vorgaben, sondern durch Ergebnisoffenheit, durch faktenbasierte Diskussionen, durch Zweifel, durch das Ringen um Wahrheit. Dieser Prozess ist nicht fehlerfrei, aber er ist die einzige Methode, die sich bewährt hat, um Wissen zu gewinnen und Gesellschaften voranzubringen.
Das Grundgesetz garantiert in Artikel 5 die Freiheit von Forschung und Lehre. Diese Freiheit gilt es zu bewahren. Wir müssen sie verteidigen: gegen Angriffe auf ihre Legitimität, gegen Angst vor unbequemen Wahrheiten und gegen den Versuch, wissenschaftliche Erkenntnisse durch bloßes Leugnen aus der Welt zu schaffen.
Am BIPS erforschen wir, wie wir Krankheiten verhindern und Gesundheit erhalten können. Unsere Arbeit basiert auf Evidenz, nicht auf Ideologie. Wir kooperieren mit Forschenden weltweit und sind offen für einen konstruktiven Dialog über unsere gemeinsamen Werte. Risiken und Krankheiten breiten sich international aus, ihre Bekämpfung erfordert eine globale Zusammenarbeit und ein gemeinsames Verständnis.
Wer die Forschungsfreiheit in Frage stellt, gefährdet nicht nur den Erkenntnisgewinn, sondern auch das Fundament einer aufgeklärten Gesellschaft. Die Welt steht vor gewaltigen Herausforderungen – von Pandemien über die Klimakrise bis hin zu sozialen und gesundheitlichen Ungleichheiten. Sie lassen sich nur durch faktenbasierte Analysen und evidenzgestützte Maßnahmen lösen. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, Wissenschaft zu schützen – gegen politische Vereinnahmung, gegen Desinformation.
- Der Institutsrat des BIPS