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Häufige Familienmahlzeiten fördern gesünderes Essen

Liebe Leserinnen und Leser des BIPS-Newsletters,

sich regelmäßig mit der Familie am Tisch zu treffen und gemeinsam zu essen, ist heute bei vielen keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Berufstätigkeit beider Elternteile und viele Termine schnüren Familien häufig in ein enges Zeitkorsett. Schon kleine Kinder kennen es oft nicht anders: Auf dem Spielplatz, im Auto oder vor dem Fernseher – ständig wird nebenbei gegessen.

Familie beim Essen am Tisch

Dabei ist es gerade für Kinder wichtig, gemeinsam mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen zu essen.
Denn das Wissen darüber, was, wie und warum gegessen wird, bekommen Kinder am besten am gemeinsamen Esstisch vermittelt. Studienergebnisse des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Bremen, zeigen, dass Eltern bei gemeinsamen Mahlzeiten eine wichtige Vorbildfunktion zukommt. Dies gilt bereits bei einer gemeinsamen Mahlzeit pro Tag. Untersuchungen deuten zudem auf einen geringeren Body-Mass-Index (BMI) sowie eine gesündere Ernährung von Kindern bei häufigen Familienmahlzeiten hin. Der BMI gibt einen Hinweis darauf, ob sich das Gewicht eines Kindes im Normbereich befindet.

Das spricht für gemeinsame Mahlzeiten in der Familie

Das gemeinsame Essen ist für Kinder eine wichtige Erfahrung. Kinder haben dabei die Gelegenheit, sich Essgewohnheiten und Tischsitten der Eltern oder anderer Bezugspersonen abzuschauen und herauszufinden, was sie selbst gern mögen.

  • Kinder, die regelmäßige Mahlzeiten zu sich nehmen, können Hunger und Sättigung besser spüren. Ständiges „Snacken“, auch „Grazing“ (weiden, grasen) genannt, verführt dagegen oft zum Überessen.
  • Mahlzeiten strukturieren den Tag. Kinder lernen, dass es Zeiten zum Essen, Spielen, Schlafen etc. gibt und dass nicht jedes Essbedürfnis sofort befriedigt werden muss.
  • Kinder lernen beim gemeinsamen Mahl auch, welche Speisen und Lebensmittel zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten verzehrt werden.

Das raten wir Ihnen:

  • Versuchen Sie, dass die Familie wenigstens einmal am Tag zusammen am Tisch sitzt und gemeinsam isst.
  • Das gemeinsame Abendessen kann ein schöner gemeinsamer Tagesabschluss sein, der den Familienzusammenhalt stärkt. Leckeres Essen gehört dazu, Fernseher, Zeitung und Handy dagegen nicht. Kinder erhalten spätestens hier die Gelegenheit, über Erlebnisse oder auch Probleme zu sprechen und diese zu verarbeiten. Dies trägt auch zu ihrem Wohlbefinden bei.
  • Übrigens: In den Einrichtungen von KiTa Bremen und in den Evangelischen Kindertageseinrichtungen wird das Mittagessen täglich in gemeinsamer Runde eingenommen – in der Gruppe oder in einem „Kinderrestaurant“.
    Den Kindern schmeckt´s und sie lernen eine Menge dabei.

Kontakt:

Wiebke von Atens-Kahlenberg, atens(at)leibniz-bips.de

Brigitte Bücking, buecking(at)leibniz-bips.de

Larissa Bachmann, bachmannl@leibniz-bips.de

Text- und Bildquellen (aktualisiert 10/2023):

Dieser Artikel wurde ursprünglich für unseren Kita-Ernährungsnewsletter erstellt und hat sich bewährt – deshalb findet er sich nun auch online für alle zugänglich.