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Schmelzkäse: Lecker aber ungesund

Liebe Leserinnen und Leser des BIPS-Newsletters,

viele Kinder essen gern Schmelzkäse, denn er ist schön cremig und schmeckt und riecht nicht so kräftig wie manche Naturkäse. Grundsätzlich ist Käse ein gesundes Lebensmittel, denn er enthält viel wertvolles Calcium, weitere Mineralstoffe, Vitamine und reichlich Eiweiß. Doch Schmelzkäse macht da eine Ausnahme, weil zusätzlich viel Phosphat und meistens auch reichlich Salz drin stecken.

Schmelzkäse mit Gabel

So wird Schmelzkäse hergestellt

Schmelzkäse entsteht durch Erhitzen von Hart-, Schnitt- oder Weichkäse meistens unter Zusatz von Schmelzsalzen. Auch Kochkäse (aus Quark) gehört zu den Schmelzkäsen. Die verwendeten Schmelzsalze sind Salze der Phosphorsäure und gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen. Sie sorgen beim Erhitzen des Käses dafür, dass sich Eiweiß, Fett und Wasser gut verbinden.

Zu viel Phosphat ist gesundheitsschädlich

Phosphor (Phosphat)gehört zu den Mineralstoffen. Natürliches Phosphor, beispielsweise aus Kartoffeln, Getreide oder Fleisch, wird nur zur Hälfte vom Körper verwertet und ist unproblematisch.

Künstlich zugesetztes Phosphat wie z. B. in Schmelzkäse ist dagegen frei löslich und wird vom Körper fast vollständig aufgenommen. Weil Phosphate auch in anderen industriell hergestellten Lebensmitteln wie Fast Food oder Cola eingesetzt werden, wird die benötigte Menge leicht mal überschritten. Auf Dauer kann das problematisch werden. Denn hohe Mengen an künstlichem Phosphat gelten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sind nachteilig für Nierenpatienten und verringern die Aufnahme von Calcium im Körper. Außerdem steigt das Risiko für Knochenbrüchigkeit (Osteoporose).

Weniger Phosphat im Essen – was Sie tun können

KünstlichePhosphate erkennen Sie an den E-Nummern 338, 339, 340, 341, 450, 451 und 452. Besonders viel Phosphat enthalten neben Schmelzkäse Fast Food, Fertiggerichte und Colagetränke. Wie viel allerdings zugesetzt wurde, muss nicht angegeben werden. Deshalb sollte Ihr Kind möglichst wenig dieser Produkte essen und trinken. In frischen, natürlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Obst, Milch und Milchprodukten, Kartoffeln, Reis und Nudeln sind keine künstlichen Phosphate versteckt. Auch (verarbeitete) Bioprodukte sind phosphatärmer als herkömmliche.

Machen Sie einen Kompromiss: Wenn ihr Kind gerne Schmelzkäse isst, bieten Sie ihn ab und zu mal an. Im Durchschnitt sollte es nicht öfter als einmal in der Woche Schmelzkäse geben. Eine leckere Alternative ist Frischkäse. Und auch milde Schnittkäsesorten wie z. B. Gouda essen viele Kinder gern.

Kontakt:

Wiebke von Atens-Kahlenberg, atens(at)leibniz-bips.de

Brigitte Bücking, buecking(at)leibniz-bips.de

Larissa Bachmann, bachmannl@leibniz-bips.de

Text- und Bildquellen (aktualisiert 10/2023):

Dieser Artikel wurde ursprünglich für unseren Kita-Ernährungsnewsletter erstellt und hat sich bewährt – deshalb findet er sich nun auch online für alle zugänglich.