Wie gesund sind vegane Ersatzprodukte?
„Würstchen“ aus Soja oder Weizen, pflanzlicher Käseersatz oder vegane „Meeresfrüchte“ werden mittlerweile in jedem Supermarkt angeboten. Praktisch sind diese Fleisch- und Käseimitate für Veganer und Vegetarier schon, schließlich erfordern sie keine große Umstellung beim Kochen und reichlich Eiweiß enthalten sie auch. Die Hauptzutaten sind meistens Tofu (eine Art Sojaquark) oder Seitan (Weizeneiweiß), beide schmecken von Natur aus fad. Doch irgendwie muss die „Vegane Thunfischpaste“ ohne Thunfisch ja den erwarteten Geschmack bekommen. Und das gelingt den Herstellern auch, doch das Ergebnis ist nicht unbedingt immer gesund.
Das spricht gegen vegane Ersatzprodukte
- Vegane Fertigprodukte enthalten zum Teil eine Menge Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Stabilisatoren, Säuerungsmittel, Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Hinzu kommen oftmals viel Salz als Geschmacksträger, viel Fett und gesättigte Fettsäuren. Einige der Produkte enthalten auch das wenig empfehlenswerte Palmöl.
- Fleisch-, Milch- und Käseersatzprodukte sind hoch verarbeitete Lebensmittel, bei deren Herstellung viel Energie verbraucht wird.
Das raten wir Ihnen
Gelegentlich mal ein vegetarisches oder veganes Fertigprodukt zu essen, dagegen ist nichts einzuwenden. Gerade in der Kita kann es eine große Erleichterung sein, wenn Kinder, die eine vegetarische Kost bekommen, trotzdem mal ein „Würstchen“ auf dem Teller haben, wie die anderen Kinder auch. Eine rein vegane Ernährung wird für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche von der DGE allerdings nicht empfohlen. Die eingeschränkte Lebensmittelauswahl kann zu einer unzureichenden Nährstoffzufuhr führen, die die Entwicklung deutlich beeinträchtigen kann.
Beim Kauf von veganen Ersatzprodukten lesen Sie am besten die Zutatenlisten und Nährwertangaben.
- Die Liste der Zusatzstoffe und künstlichen Aromen sollte kurz sein.
- Der Fettgehalt des Ersatzproduktes sollte nicht höher sein, als beim herkömmlichen Lebensmittel.
- Kaufen Sie Bio-Convenience-Produkte. Diese dürfen von den 330 EU-weit erlaubten Zusatzstoffen nur rund 10 % enthalten.
Genießen Sie am besten selbst zubereitete Speisen mit Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide. Da wissen Sie was drin ist und lecker schmeckt es auch.
Kontakt:
Wiebke von Atens-Kahlenberg, atens(at)leibniz-bips.de
Brigitte Bücking, buecking(at)leibniz-bips.de
Larissa Bachmann, bachmannl@leibniz-bips.de
Text- und Bildquellen (aktualisiert 10/2023):
- Bundeszentrum für Ernährung. (2022) Vegane Lebensmittel. https://www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/vegane-lebensmittel/ (Zugriff am 09.10.2023)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung. (2023) Ausgewählte Fragen und Antworten zur Position der DGE zu veganer Ernährung. https://www.dge.de/fileadmin/dok/gesunde-ernaehrung/faq/DGE-FAQ-Vegane_Ern%C3%A4hrung-2023.pdf(Zugriff am 09.10.2023)
- Verbraucherzentrale Hamburg. (2017) Vegetarisch-vegane Produkte auf dem Prüfstand. https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/ernaehrungstrends/vegetarisch-vegane-produkte-auf-dem-pruefstand (Zugriff am 09.10.2023)
- Verbraucherzentrale. (2023) So erkennen Sie vegetarische und vegane Lebensmittel. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/so-erkennen-sie-vegetarische-und-vegane-lebensmittel-68457 (Zugriff am 09.10.2023)
- ©fotolia.de: photocrew; by-studio
Dieser Artikel wurde ursprünglich für unseren Kita-Ernährungsnewsletter erstellt und hat sich bewährt – deshalb findet er sich nun auch online für alle zugänglich.