Mehr Zucker als Kakao
Kakao ist „hydrophob“, das bedeutet wasserabweisend, und löst sich deshalb schlecht in wasserhaltigen Flüssigkeiten. Der Trick: Mischen Sie das Kakaopulver zunächst mit ganz wenig Milch zu einer Paste. Anschließend rühren Sie diese Paste mit einem Schneebesen in die heiße Milch, etwas Zucker oder Honig dazu - fertig ist der Kakaogenuss.
Nach der deutschen Verordnung über Kakao- und Schokoladenerzeugnisse lassen sich vier verschiedene Sorten unterscheiden.
Ungezuckerte Sorten in verschiedenen Fettgehaltsstufen:
Kakao oder Kakaopulver, schwach entölt: enthält mindestens 20 % Kakaobutter.
Fettarmer Kakao, stark entölt oder mager: enthältunter 20 % Kakaobutter.
Gezuckertes Kakaopulver:
Schokoladenpulver ist eine Mischung aus 32 % Kakaopulver und Zuckerarten.
Trinkschokoladenpulver, auch als gezuckerter Kakao oder gezuckertes Kakaopulver bezeichnet, ist ein Erzeugnis aus 25 % Kakaopulver und Zuckerarten.
Sowohl Kakao- als auch Schokoladenpulver dürfen bestimmte Aromen sowie einige Zusatzstoffe wie zum Beispiel Emulgatoren und Rieselhilfsstoffe enthalten. Praktisch und beliebt sind kakaohaltige Getränkepulver, die sogar in kalter Milch löslich sind. Sie weisen jedoch einen stolzen Zuckergehalt von bis zu 80 % auf. Damit gehören sie lt. Gesetz in die Liga der Zuckerwaren.
Mancher Hersteller empfiehlt auf der Verpackung, bis zu fünf Teelöffel des Getränkepulvers in ein Glas Milch (200 ml) einzurühren. Das entspricht einer Zuckerzufuhr von bis zu 16 Gramm pro Glas und ist mehr als die Hälfte der Zuckermenge, die die WHO für dreijährige Kinder für den ganzen Tag empfiehlt.
Das raten wir Ihnen:
- Bereiten Sie den Kakao am besten aus „richtigem“ Kakaopulver zu. Dann haben Sie es selbst in der Hand, wieviel Zucker mit ins Glas wandert.
- Wenn Sie fertiges Getränkepulver verwenden, dann reichen ein bis zwei Teelöffel pro Glas Milch völlig aus.
- Achten Sie beim Kauf von Kakaopulver auch auf das Fairtrade-Siegel. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Kakaobauern und fördern gleichzeitig den Umweltschutz.
- Kakao ist wegen seines hohen Zucker- und Kaloriengehaltes kein Durstlöscher sondern eine Leckerei, die es nicht jeden Tag geben sollte.
Kontakt:
Wiebke von Atens-Kahlenberg, atens(at)leibniz-bips.de
Brigitte Bücking, buecking(at)leibniz-bips.de
Larissa Bachmann, bachmannl@leibniz-bips.de
Text- und Bildquellen (aktualisiert 10/2023):
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. (2019) Kakao.https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/warengruppen/wc_45_kakao/index.htm (Zugriff am 10.10.2023)
- Bundeszentrum für Ernährung. (2022) Kakao. Von der Bohne zum Kakaopulver und zur Schokolade. https://www.bzfe.de/inhalt/kakao-31676.html (Zugriff am 10.10.2023)
- Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (2017) Richtlinie für Zuckerwaren. https://www.bdsi.de/fileadmin/redaktion/rechtliches/Richtlinie_f%C3%BCr_Zuckerwaren.pdf(Zugriff am 10.10.2023)
- Ernährungs Umschau. (2019) Quantitative Empfehlung zur Zuckerzufuhr in Deutschland.
https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2019/02_19/EU02_2019_M78-M86.pdf(Zugriff am 10.10.2023) - Verbraucherportal Bayern. (2022) Schokolade – Lebensmittel für Glücksmomente. https://www.vis.bayern.de/essen_trinken/gewuerze_suesses/schokolade.htm(Zugriff am 10.10.2023)
- Bilder: pixabay.com
Dieser Artikel wurde ursprünglich für unseren Kita-Ernährungsnewsletter erstellt und hat sich bewährt – deshalb findet er sich nun auch online für alle zugänglich.
