Digital Public Health Podcast: Wie Digitalisierung barrierefreies Wohnen im Alter erleichtern kann
Digitalisierung für mehr Komfort und Sicherheit im Alltag
Breul erläutert, wie einfache digitale Hilfsmittel wie ein intelligenter Bewegungsmelder oder eine Sprachsteuerung bereits Sicherheit und Orientierung erhöhen können, indem sie z. B. den nächtlichen Gang zur Toilette sicherer machen. „Solche Technologien können entscheidend sein, um Stürze zu verhindern und älteren Menschen mehr Autonomie zu geben“, so Breul. Die präventive Integration digitaler Hilfsmittel an wichtigen Stellen im Haushalt, wie dem Badezimmer, könne die Sicherheit und Unabhängigkeit älterer Menschen entscheidend unterstützen.
Herausforderungen: Akzeptanz und finanzielle Zugänglichkeit
Eine Herausforderung sieht Breul in den hohen Kosten für moderne Smart-Home-Systeme und deren oft geringer Akzeptanz unter älteren Nutzerinnen und Nutzern. Bei kom.fort e.V. können Interessierte verschiedene Geräte im Showroom ausprobieren und erfahren, wie technische Hilfen den Alltag erleichtern können. Der Verein arbeitet daran, den Zugang zu solchen Lösungen zu vereinfachen, um das Vertrauen in digitale Technologien zu stärken und die Akzeptanz zu erhöhen.
Prävention als Schlüssel zu mehr Selbstständigkeit
Im Gespräch beleuchtet Breul auch die Bedeutung von Prävention. Digitale Notrufsysteme können durch frühzeitige Erkennung von Inaktivität auf potenzielle Gefahrensituationen hinweisen und schnelleres Eingreifen ermöglichen. „Ein intelligentes Notrufgerät, das auf Inaktivität im Badezimmer reagiert, kann Leben retten“, erläutert Breul. Diese präventive Technik kann zur Entlastung des Pflegesystems beitragen und gleichzeitig die Selbstständigkeit der betroffenen Personen stärken.
Datenschutzbedenken bremsen die Verbreitung
In der breiten Nutzung digitaler Technologien im privaten Raum sieht Breul jedoch auch Datenschutzprobleme. Viele Systeme basieren auf der Sammlung persönlicher Daten, was Unsicherheit bei Nutzerinnen und Nutzern erzeugt. Mehr Datenschutz und lokal gespeicherte Daten könnten helfen, die Akzeptanz digitaler Assistenzsysteme zu fördern und so mehr Menschen den Zugang zu diesen Innovationen zu ermöglichen.
Blick in die Zukunft: Was noch zu tun ist
Auch wenn digitalisierte Assistenzsysteme großes Potenzial bieten, bleibt laut Breul noch viel zu tun, um sie für breite Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen. Verstärkte Forschung und eine individuellere Beratung könnten die Grundlage dafür sein, dass ältere Menschen länger sicher und selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden wohnen können.
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