Hajo Zeeb zum stellvertretenden Vorsitzenden der Strahlenschutzkommission berufen

Prof. Dr. Hajo Zeeb ist seit 2021 Mitglied der Strahlenschutzkommission (SSK). Er leitet am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS die Abteilung Prävention und Evaluation. Für seine neue Aufgabe hat er sich besonders ein Ziel gesetzt.

Hajo Zeeb steht im BIPS

Zeeb: "Ich freue mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen der Ministerin und meine neue Aufgabe." © Jens Lehmkühler / U Bremen Research Alliance

Die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), Steffi Lemke, hat Hajo Zeeb im Januar für weitere zwei Jahre als Mitglied der Strahlenschutzkommission bestellt und ihn gleichzeitig für das Jahr 2023 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums ernannt.

„Ich freue mich sehr über das mir entgegengebrachte Vertrauen der Ministerin und meine neue Aufgabe“, sagt Hajo Zeeb. Er fügt an: „Ich habe mir für die Zeit meiner Mitgliedschaft vorgenommen, meine Epidemiologie-Expertise intensiv in die interdisziplinären Diskussionen und Stellungnahmen der SSK einzubringen, damit der Strahlenschutz der Bevölkerung noch besser wird. Uns als Mitglied des Leitungsgremiums will ich natürlich auch das effektive Arbeiten der SSK insgesamt unterstützen.“

Die SSK ist ein Beratungsgremium des BMUV und berät dieses in Angelegenheiten des Schutzes vor Gefahren ionisierender und nichtionisierender Strahlen. Die Mitgliedschaft in der Strahlenschutzkommission ist ein persönliches Ehrenamt. Die Mitglieder der Kommission werden durch das BMUV berufen, sind unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Die Ergebnisse der Beratungen der SSK werden als naturwissenschaftliche und technische Empfehlungen oder Stellungnahmen an das BMUV gerichtet.

Hajo Zeeb promovierte an der RWTH Aachen zum Dr. med. und arbeitete einige Jahre als Arzt in deutschen und englischen Kliniken, bevor er für drei Jahre als Medical Officer nach Namibia ging. Nach einem Masterstudium in Public Health an der Universität Heidelberg arbeitete er dann am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und später an der Universität Bielefeld. Dort war er an zahlreichen epidemiologischen Studien beteiligt sowie in der Lehre aktiv, insbesondere im Master of Science in Epidemiology.

Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf arbeitete Hajo Zeeb in der Abteilung Public Health and Environment, bevor er 2006 ans Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) des Universitätsklinikums Mainz wechselte. Hajo Zeeb ist Mitglied verschiedener Fachorganisationen (u.a. International Epidemiological Association, Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie), zudem ist er seit vielen Jahren in Arbeitsgruppen und Ausschüssen der Strahlenschutzkommission des Bundes aktiv. Er gehört der deutschen Delegation bei UNSCEAR an und ist ebenfalls seit 2021 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin.

Ein besonderes Interesse von Hajo Zeeb gilt der Evidenzbasierung in Public Health. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die evidenzbasierte Prävention und Evaluation chronischer Erkrankungen sowie die epidemiologische Forschung zur Gesundheit von Migranten. Forschungsarbeiten zur Strahlenepidemiologie werden u.a. mit Partnern der Universität Nagasaki in Japan durchgeführt.

Hajo Zeeb ist Co-Sprecher des Wissenschaftsschwerpunkts Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen. Als Sprecher des Direktoriums leitet er seit 2019 den Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health Bremen.

Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie informiert die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 97 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.