Prof. Dr. Hajo Zeeb übernimmt Vorsitz der Deutschen Gesellschaft für Public Health

Am vergangenen Donnerstag wurde Prof. Dr. Hajo Zeeb in Düsseldorf zum 1. Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH) gewählt. Zeeb leitet am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS die Abteilung Prävention und Evaluation. Er folgt auf Prof. Dr. Ansgar Gerhardus, der das Amt nach 16 Jahren abgab.

Hajo Zeeb an seinem Schreibtisch

Zeeb: "Aktuell gibt es viele Themen im Bereich Public Health, die wir als Gesellschaft aktiv und konstruktiv begleiten wollen."

„Ich freue mich sehr, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen“, sagte Zeeb nach seiner Wahl. „Aktuell gibt es viele Themen im Bereich Public Health, die wir als Gesellschaft aktiv und konstruktiv begleiten wollen. Das reicht von den Herausforderungen der Klimakrise bis hin zur Ausgestaltung des neuen bundesweiten Public Health-Instituts.“

Die DGPH ist eine Fachorganisation, die sich der Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege in Deutschland widmet. Sie vereint Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitswissenschaften und -praxis, um Forschung, Bildung und Politikgestaltung im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu unterstützen. Die DGPH setzt sich für die Verbesserung der Gesundheitsbedingungen der Bevölkerung ein, indem sie evidenzbasierte Maßnahmen und Strategien zur Prävention und Gesundheitsförderung fördert.

Hajo Zeeb promovierte an der RWTH Aachen zum Dr. med. und arbeitete einige Jahre als Arzt in deutschen und englischen Kliniken, bevor er für drei Jahre als Medical Officer nach Namibia ging. Nach einem Masterstudium in Public Health an der Universität Heidelberg arbeitete er dann am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg und später an der Universität Bielefeld. Dort war er an zahlreichen epidemiologischen Studien beteiligt sowie in der Lehre aktiv, insbesondere im Master of Science in Epidemiology.

Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf arbeitete Hajo Zeeb in der Abteilung Public Health and Environment, bevor er 2006 ans Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) des Universitätsklinikums Mainz wechselte. Hajo Zeeb ist Mitglied verschiedener Fachorganisationen (u.a. International Epidemiological Association, Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie), zudem ist er seit vielen Jahren in Arbeitsgruppen und Ausschüssen der Strahlenschutzkommission des Bundes aktiv. Er gehört der deutschen Delegation bei UNSCEAR an und ist ebenfalls seit 2021 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin.

Ein besonderes Interesse von Hajo Zeeb gilt der Evidenzbasierung in Public Health. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die evidenzbasierte Prävention und Evaluation chronischer Erkrankungen sowie die epidemiologische Forschung zur Gesundheit von Migranten. Forschungsarbeiten zur Strahlenepidemiologie werden u.a. mit Partnern der Universität Nagasaki in Japan durchgeführt.

Hajo Zeeb ist Co-Sprecher des Wissenschaftsschwerpunkts Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen. Als Sprecher des Direktoriums leitet er seit 2019 den Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health Bremen.

Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie informiert die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 96 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.