Erfolgreiche Zusammenarbeit: BIPS bleibt WHO Collaborating Centre
„Die erneute Ernennung bestätigt das Vertrauen, das die WHO in uns setzt“, freut sich Prof. Dr. Iris Pigeot, Direktorin des BIPS und dort Leiterin der Abteilung Biometrie und EDV. „Es zeigt, wie bedeutend unsere Forschung auch international ist. Wir freuen uns, weiterhin mit der WHO zusammenzuarbeiten, um neue Lösungen zur Prävention von Übergewicht und anderen chronischen Erkrankungen zu entwickeln. In den kommenden Jahren wollen wir unser Engagement verstärken und dazu beitragen, die globale Gesundheitsförderung voranzutreiben.“
Fünf Schwerpunkte für die nächsten Jahre
Für die Zusammenarbeit mit der WHO hat sich das BIPS fünf zentrale Aufgaben vorgenommen. Eine Hauptaufgabe ist, die Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI), ein europaweites Projekt zur Erfassung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern, in Bremen fortzuführen. Darüber hinaus will das BIPS daraufhin arbeiten, dass die Datenerhebung in Deutschland nicht nur wie bislang in Bremen stattfindet, sondern auch in weiteren deutschen Bundesländern. Ziel ist es, eine breitere Datengrundlage zu schaffen, die als Basis für nationale Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht bei Kindern dienen kann.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Einführung innovativer Erhebungsmethoden. Das BIPS wird in enger Zusammenarbeit mit der WHO neue Technologien in die Datenerhebung integrieren. Geokodierung und der Einsatz von Sensoren sollen dabei helfen, Umweltfaktoren besser zu erfassen und deren Einfluss auf die Gesundheit zu untersuchen. Diese Methoden ermöglichen es, präzisere Daten zu sammeln, die für die Entwicklung wirksamer Präventionsstrategien unerlässlich sind.
Zusätzlich leitet das BIPS eine internationale Expertengruppe, um gemeinsam mit der WHO daran zu arbeiten, Gesundheitsdaten über Ländergrenzen hinweg zu harmonisieren. Dies bedeutet, unterschiedliche Datensätze – von Umfragen bis zu Krankenkassendaten – zu standardisieren, um sie besser vergleichbar zu machen und damit die Gesundheitsberichterstattung zu verbessern.
Gemeinsam mit der systematischen Auswertung bereits vorhandener Gesundheitsdaten soll ein Monitoringsystem aufgebaut werden, um festzustellen, in welchen Bereichen die WHO-Gesundheitsziele erreicht werden und in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht.
Ferner trägt das BIPS zentral zum Aufbau der WHO-Trainingsakademie bei, um Akteure im Gesundheitswesen und WHO-Partner bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben durch Weiterbildungsangebote zu unterstützen.
Langfristige Auswirkungen und zukünftige Forschung
„Die Arbeiten des BIPS werden nicht nur die Präventionsarbeit in Deutschland stärken, sondern auch zur globalen Gesundheitsstrategie der WHO beitragen“, ergänzt Prof. Dr. Wolfgang Ahrens, Leiter der Abteilung Epidemiologische Methoden und Ursachenforschung am BIPS. Er fügt an: „Die Ergebnisse der Arbeit sollen helfen, neue internationale Richtlinien zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten zu entwickeln. Langfristig soll dies z. B. dazu beitragen, Kinder weltweit vor Übergewicht zu schützen.“
Der internationale Austausch mit anderen WHO Collaborating Centres soll es ermöglichen, gemeinsame Lösungen für Gesundheitsprobleme zu entwickeln, die mehrere Länder betreffen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse können dann direkt in politische Maßnahmen einfließen, um Gesundheitssysteme weltweit zu verbessern und so die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen
Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie informiert die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.
Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 96 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.