Foto-Projekt in Osterholz: Junge Frauen zeigen, was sie „bewegt“

Das Forschungsprojekt My-Voice hatte zum Ziel, mit jungen Frauen aus Osterholz zum Thema ‚Bewegung und Aktiv-sein‘ über Fotos ins Gespräch zu kommen. Dabei galt es, Faktoren aufzuzeigen, die bei jungen Frauen Bewegung fördern oder verhindern und die von ihnen in Verbindung mit Aktivität gesetzt werden. Die Ergebnisse können Hinweise auf geeignete Strategien zur Bewegungsförderung geben. Die Fotos werden jetzt im Weserpark ausgestellt.

Menschen auf einer Ausstellungseröffnung

Besucherinnen und Besucher auf der Ausstellungseröffnung.

„Über die Fotos und Gespräche haben wir die Perspektive der Teilnehmerinnen zum Thema Bewegung und Aktiv-sein kennenlernen dürfen. Die Ergebnisse des Projekts helfen uns dabei, zukünftige Maßnahmen zur Förderung von Bewegung zielgruppengerechter zu gestalten. Wir wissen jetzt also deutlich besser, was für sie wichtig ist - und was eben nicht“, erklärt Projektleiterin Dr. Heide Busse, Leiterin der Fachgruppe „Angewandte Interventionsforschung“ am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS.

Körperlich ausreichend aktiv zu sein hat viele Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Mit zunehmendem Alter sind immer weniger Kinder und Jugendliche, insbesondere weibliche Jugendliche, ausreichend aktiv. Besonders für junge Frauen gibt es derzeit noch keine wirksamen und nachhaltigen Programme, die langfristig eine Zunahme an Bewegung erzielen konnten. Um für diese Altersgruppe passgenaue und zielgruppengerechte Maßnahmen zu entwickeln, ist es entscheidend, mit ihnen in Kontakt zu treten und ihre Erfahrungen, Gedanken und Wünsche kennenzulernen.

Perspektive der jungen Frauen zentral

Das Projekt My-Voice knüpfte genau hier an. Forschende traten mit weiblichen Jugendlichen in den direkten Kontakt, um mit ihnen über das Thema ‚Bewegung und Aktiv-sein‘ zu sprechen und ihre Perspektive und Sichtweise kennenzulernen. Mit Hilfe der Photovoice-Methode, einer kreativen Methode für stadtteilbezogene partizipative Forschung, machten sich Forschende gemeinsam mit weiblichen Jugendlichen auf den Weg, herauszufinden, was im Alltag und in der eigenen Umgebung Bewegung fördert oder hindert.

Insgesamt nahmen 11 junge Frauen aus Osterholz im Alter von 15-18 Jahren am Forschungsprojekt My-Voice teil. Zu Beginn des Projekts erhielten die Teilnehmerinnen im Rahmen eines Fotoworkshops Tipps von einer Fotografin zur Erstellung von Fotos. Danach startete die Fotophase, in der die jungen Frauen dazu ermutigt wurden, Fotos von ihrem Alltag zu machen, die für sie mit dem Thema ‚Bewegung und Aktiv-sein‘‘ zu tun haben. Daraufhin wurden Gespräche mit allen Teilnehmenden über die Fotos und das Thema geführt. Die Teilnehmerinnen konnten entscheiden, ob sie alleine oder zusammen mit einer am Projekt teilnehmenden Freundin an den Gesprächen mitmachen wollten. Anschließend traf sich das Forschungsteam mit den Teilnehmenden in einem finalen Workshop, um die Ergebnisse zu diskutieren und die Fotoausstellung zu planen.

„Die Teilnehmerinnen haben sich gewünscht, ihre Fotos und Perspektive zum Thema im Weserpark Bremen anderen zeigen zu können“, so Busse. Sie fügt an: „Es freut mich unheimlich, dass der Weserpark Bremen sofort zugestimmt hat und die Fotoausstellung nun bis Ende Juni 2022 dort für die Öffentlichkeit zu sehen ist. Ich möchte mich herzlich bei allen Teilnehmerinnen, Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie dem Weserpark Bremen bedanken.“

Das My-Voice Projekt begann im Januar 2021 und wurde vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS unter der Leitung von Dr. Heide Busse und Dr. Frauke Wichmann durchgeführt. Das Projekt wurde vom Leibniz ScienceCampus Digital Public Health Bremen gefördert und war ein Forschungsprojekt des Leibniz Living Lab - Gesundheitswerkstatt Osterholz. Das Projekt kooperierte mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. und der Landesvereinigung für Gesundheit Bremen e. V..

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Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie informiert die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 96 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.