Leibniz-Chair am BIPS: Lucia Reisch für weitere fünf Jahre berufen
„Ich freue mich sehr über die erneute Empfehlung des Präsidiums der Leibniz-Gemeinschaft und auf die weitere Zusammenarbeit mit Lucia Reisch“, sagt Prof. Dr. Iris Pigeot, Direktorin des BIPS. „Von besonderer Bedeutung für uns ist, dass sie direkt ihre Erfahrung, ihre Netzwerke und ihre Kompetenz in die Forschungsplanung des BIPS einbringt und so unser internationales Profil schärft.“
„Ich bin dem Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft sehr dankbar, dass es mir ermöglicht, weitere fünf Jahre als Leibniz-Chair mit dem BIPS zu kooperieren“, sagt Prof. Dr. Lucia Reisch. „Ich plane in dieser Zeit eine sehr enge Zusammenarbeit des El-Erian Instituts mit dem BIPS. Dabei möchte ich einen Schwerpunkt auf die Themen Adipositasprävention, Nudging für gesundes Verhalten und aktive Mobilität legen sowie generell die zusammen mit dem BIPS stärken.“
„Wir sind gespannt auf eine noch engere Zusammenarbeit mit Lucia Reisch, da wir die Implementationsforschung an unserem Institut weiter ausbauen wollen. Wir schätzen ihre Expertise und Kooperationsbereitschaft auf diesem Weg sehr“, fügt Prof. Dr. Hajo Zeeb hinzu. Er ist Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am BIPS, dort ist der Leibniz-Chair angesiedelt. „Wir schätzen sie als Beraterin und Diskussionspartnerin etwa für Forschungsthemen rund um Health Policy und deren Implementation. Dieser Kontakt wurde insbesondere im Kontext des vom BIPS geleiteten internationalen PEN-Konsortiums häufig genutzt. Sie ist zudem eine wichtige Impulsgeberin bei der Intensivierung der Policy-orientierten Forschung zu körperlicher Aktivität und Ernährung.“
Prof. Dr. Lucia Reisch ist seit 2021 Inhaberin der El-Erian-Professur für Verhaltensökonomie und öffentliche Politik an der Universität Cambridge. Sie ist eine der führenden europäischen Expertinnen auf dem Gebiet der verhaltensorientierten Politik für Nachhaltigkeit. Lucia Reisch verfügt außerdem über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Politikberatung zum Thema Verbraucherverhalten. Sie war zum Beispiel Gründungsvorsitzende des Beirats für Verbraucherfragen des deutschen Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz. Außerdem war sie Mitglied des Rates für Bioökonomie sowie regelmäßiges Mitglied hochrangiger wissenschaftlicher Ausschüsse, die die Bundeskanzlerin in Nachhaltigkeitsfragen beraten haben (z. B. die Ethikkommission nach Fukushima, 2011). Über die deutsche Regierung hinaus hat sie internationale Organisationen (EU, OECD, UNEP, Weltbank, Interamerikanische Bank) und Regierungen auf der ganzen Welt bei der Nutzung von Erkenntnissen aus der Verhaltensforschung beraten.
Leibniz-Chairs drücken eine besonders enge Bindung zwischen einer internationalen Forscherin oder einem internationalen Forscher und einer Leibniz-Einrichtung aus. Diese müssen von hoher internationaler Reputation sein und sich langfristig und in besonderem Maße um das Leibniz-Institut verdient gemacht haben. Leibniz-Institute können sich zentral um die Berufung des Wissenschaftlers oder der Wissenschaftlerin auf einen Leibniz-Chair ehrenhalber bewerben. Im Fall eines positiven Präsidiumsbeschlusses beruft das Aufsichtsgremium des Leibniz-Instituts den Nominierten oder die Nominierte – in der Regel für eine Dauer von fünf Jahren.
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Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen
Das BIPS ist eines der ältesten Epidemiologie-Institute in Deutschland und zählt zu den international führenden Instituten auf diesem Gebiet. Die Bevölkerung steht dabei im Zentrum unserer Forschung. Wir entwickeln wirksame Strategien zur Prävention chronischer, nichtübertragbarer Erkrankungen. Vorrangiges Ziel ist es, die Weichen für einen gesunden Lebenslauf frühzeitig zu stellen. Unser Forschungsspektrum reicht von der Methodenentwicklung über die Erkennung von Krankheitsursachen bis hin zur Interventions- und Implementationsforschung.
Das BIPS koordiniert das Nordwest-Cluster der NAKO Gesundheitsstudie, der größten Gesundheitsstudie Deutschlands. Es leitete mit der IDEFICS/I.Family-Kohortenstudie die größte Erhebung zum Ernährungsverhalten europäischer Kinder. Seit 2004 pflegt und erweitert das BIPS die Pharmakoepidemiologische Forschungsdatenbank (GePaRD), die Daten von ungefähr 20 Prozent der deutschen Allgemeinbevölkerung enthält und zu den weltweit größten dieser Art zählt. Im September 2016 wurde das BIPS zudem zum WHO Collaborating Centre for Obesity Prevention, Nutrition and Physical Activity ernannt.
Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 97 selbstständige Einrichtungen der Spitzenforschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.