Weitere Förderung des Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health

Die Leibniz-Gemeinschaft hat gestern in Berlin eine Unterstützung des Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health für weitere vier Jahre mit 1,2 Mio. Euro beschlossen. Damit kann der 2019 gegründete Campus seine erfolgreiche interdisziplinäre Forschung rings um das essenzielle Thema der Digitalisierung von Gesundheit fortsetzen und ausbauen.

„Ich freue mich sehr über die weitere Förderung“, sagt Prof. Dr. Hajo Zeeb, Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health und Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. „Einerseits bestätigt sie unsere erfolgreiche Arbeit, andererseits freue ich mich, dass wir dieses wichtige Zukunftsthema weiter untersuchen können. Themen gibt es genug: vom Einfluss sozialer Netzwerke auf unsere Gesundheit bis hin zu Themen der Künstlichen Intelligenz.“

Im Fokus des Campus steht die Digitalisierung von Gesundheit: Ob Bewegungs-Apps, Ernährungs- und Fitnessprogramme via Smartphone oder Telemedizin – modernste digitale Technologien machen es möglich, eine Vielzahl von Menschen schnell und kostengünstig zu erreichen und an gesundheitsfördernden Maßnahmen teilhaben zu lassen. Gesetzliche und ethische Fragen bleiben dabei oft auf der Strecke. Wie etwa lässt sich die „digitale Kluft“ zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen überwinden? Womit lassen sich Privatsphäre und Datensicherheit wahren? Und wie kann die Wissenschaft die Unmengen von Daten zum Wohle aller aufbereiten und nutzbar machen?

„Der Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health stellt sich diesen Problemen“, erläutert Zeeb weiter. Er fügt an: „Dazu bringen wir Wissenschaftler:innen aus den Gesundheitswissenschaften, der Informatik, der Statistik, den Rechtswissenschaften, den Kommunikationswissenschaften, der Ethnologie und der Philosophie zusammen. Gerade auch die Pandemie hat gezeigt, dass bei vielen Gesundheitsfragen die Kooperation von verschiedenen Fachdisziplinen die besten Antworten liefert. Gemeinsam wollen wir so die Fragen von Morgen beantworten.“

In dem Forschungsnetzwerk kooperieren seit Beginn der Förderung das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, das Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS und die Universität Bremen. Als neue Partner für die zweite Förderphase konnten die Universität Oldenburg und das OFFIS – Institut für Informatik gewonnen werden.

Der Bremer Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health ist einer von insgesamt 19 WissenschaftsCampi zu einem thematischen Fokus, die der strategischen Vernetzung von Leibniz-Instituten mit Universitäten und weiteren regionalen Partnern dienen. Ziel ist es, Netzwerke zu schaffen, um den jeweiligen Forschungsbereich weiterzuentwickeln und das wissenschaftliche Umfeld zu stärken. Leibniz-WissenschaftsCampi betreiben strategische Forschung, befördern Interdisziplinarität in Themen, Projekten und Methoden, machen den jeweiligen Standort sichtbar und stärken sein Forschungsprofil.

Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie informiert die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 97 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.000 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.