40 Jahre Spitzenforschung und gesundheitliche Aufklärung

Senatsempfang im Bremer Rathaus zum Jubiläum des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS.

Senatorin Dr. Claudia Schilling, Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, und Prof. Dr. Iris Pigeot, Direktorin des Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS (von links) beim Senatsempfang in der Oberen Rathaushalle. Foto: Wissenschaftsressort

Krankheitsursachen erforschen, über Risiken aufklären und Maßnahmen entwickeln, die zu einem gesünderen Lebensstil beitragen: Das sind seit mehr als 40 Jahren die zentralen Aufgaben des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. Weil das Jubiläum des 1981 als "Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin" gegründeten Instituts 2021 mitten in die COVID-19-Pandemie fiel, wurde es nun mit einem Senatsempfang auf Einladung von Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie viele Freunde des Hauses aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft nachgefeiert. Ein weiterer Anlass für Glückwünsche in der Oberen Rathaushalle: Das am BIPS angesiedelte Bremer Krebsregister feiert 2023 sein 25-jähriges Bestehen.

Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling würdigte in ihrem Grußwort die besondere Bedeutung des BIPS für Bremen und darüber hinaus: "Wie kaum einem anderen Institut gelingt es dem BIPS, wissenschaftliche Spitzenforschung hervorzubringen und gleichzeitig den Menschen im Land einen hilfreichen Dienst zu erweisen mit unmittelbar anwendbaren Ratgebern, beispielsweise der Bremer Checkliste für ausgewogene Mittagessen in Kindertagesstätten." Dr. Schilling betonte auch die Leistung des BIPS während der Pandemie: "Innerhalb kürzester Zeit hat das BIPS sich auf die Herausforderungen der Pandemie eingestellt und unermüdlich dazu beigetragen, wissenschaftliche Erkenntnisse über die Folgen der Pandemie und die Chancen für ihre Bewältigung zu erstellen. Nicht zuletzt die Unterstützung des BIPS bei der Aufklärungsarbeit hat auch dafür gesorgt, dass Bremen vergleichsweise schnell eine hohe Impfquote vorweisen konnte."

Prof. Dr. Iris Pigeot, Direktorin des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, dankte vor allem den insgesamt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BIPS: "Die Expertise und Leidenschaft, die in diesem Haus stecken, sind unermesslich. Die Erfolge, die wir als Institut in den letzten vier Jahrzehnten erzielt haben, wären ohne das Engagement und die harte Arbeit jedes einzelnen Mitarbeitenden nicht möglich gewesen. Um unsere zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, freuen wir uns auf den Neubau, der das bestehende Gebäude in der Achterstraße ergänzt. Dieser Schritt wird es uns ermöglichen, unsere Kapazitäten auszubauen und das Institut optimal für die kommenden Jahre aufzustellen."

Neben weiteren Grußworten von Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft, und Prof. Dr. Jürgen May, Vorstandsvorsitzender des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg und stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Instituts, rundeten Fachvorträge von Prof. Dr. Oliver Razum, Universität Bielefeld, Dr. João Breda, Weltgesundheitsorganisation, und Prof. Dr. Elsebeth Lynge, Universität Kopenhagen, das Programm ab. Weitere wissenschaftliche Referate und Anekdoten aus 40 Jahren epidemiologischer Forschung bildeten den zweiten Teil der Jubiläumsveranstaltung, der in der Glocke stattfand.

Über das BIPS:

Das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS entwickelt mit seiner Forschung wirksame Strategien zur Prävention chronischer, nichtübertragbarer Erkrankungen. Vorrangiges Ziel ist es, die Weichen für einen gesunden Lebenslauf frühzeitig zu stellen. Im Mittelpunkt der Forschung stehen deshalb Ansatzpunkte von krankheitsübergreifender Relevanz, wie Lebensstil und Lebensumwelt, biologische und soziale Faktoren, sowie Früherkennung und Therapiesicherheit. Das Forschungsspektrum reicht von der Methodenentwicklung über die Erkennung von Krankheitsursachen bis hin zur Interventions- und Implementationsforschung. Weitere Aufgaben sind die Information und Aufklärung von Politik und Bevölkerung sowie die akademische Qualifizierung. Das BIPS deckt somit den gesamten Zyklus der epidemiologischen Forschung ab. Im September 2016 wurde es zudem zum WHO Collaborating Centre for Obesity Prevention, Nutrition and Physical Activity ernannt.

Das BIPS zählt zu den national führenden epidemiologischen Forschungsinstituten mit internationaler Anerkennung und wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam von Bund und Ländern finanziert. Im Zuge der Corona-Pandemie war das BIPS Ansprechpartner für die Medien, statistische Beratung der Behörden, Entwicklung der Schulstrategie, Beratung bei der Impfkampagne, Unterstützung bundesweiter Modellrechnung, erste Erhebungen zu Long COVID, um nur einige zu nennen.

Zum Neubau:

Der Bremer Senat hat 2021 einen Erweiterungsbau für das aus allen Nähten platzende Bremer "Leibniz Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie" – kurz "BIPS" – beschlossen. Er entsteht gleich neben dem alten Gebäude des BIPS, nahe der Universität in der Achterstrasse. 13,6 Millionen Euro kostet der neue Bürokomplex, mit großem Hörsaal und Raum für die dringend benötigte Erweiterung der IT. Da das BIPS ein Institut der Leibniz Gemeinschaft ist, übernimmt der Bund mit 6,8 Millionen Euro die Hälfte der Kosten für den Erweiterungsbau. Die verbleibenden 6,8 Millionen Euro werden vom Land Bremen finanziert.