Warum Bremen?

Bremen stellt aufgrund seiner sozioökonomischen und kulturellen Vielfalt einen idealen Standort für die Entwicklung und Erprobung von Präventionskonzepten dar. Diese Vielfalt ermöglicht es, Ansätze zu entwickeln, die auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zugeschnitten und breit in der Gesellschaft verankert sind. Dies ist eine wichtige Grundlage, um sie nach Anpassung an die jeweilige Bevölkerungsstruktur in andere Regionen übertragen zu können. Auch die Tatsache, dass Bremen ein kleines Bundesland ist, erweist sich für diese Art von Forschung als günstig. Die „kurzen Wege“ vereinfachen den Austausch mit der Politik und weiteren Akteuren des Gesundheitssystems, der mit Blick auf die Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit unerlässlich ist.

Zudem bietet Bremen eine ausgeprägte Forschungslandschaft und fundierte Expertise in den Bereichen Epidemiologie sowie Präventions- und Implementierungsforschung, die für die „Modellregion“ optimale Bedingungen schaffen:

  • Umfangreiche Erfahrung in der Durchführung großer epidemiologischer Studien, die den Lebenslauf vom Kindesalter (IDEFICS/I.Family) bis hin zum Erwachsenen- und Rentenalter (NAKO Gesundheitsstudie) abdecken.
  • Vorreiterrolle bei der Erforschung des Einflusses von Kontextfaktoren auf die Verhaltensänderung, unterstützt durch innovative Technologien. Ein Beispiel hierfür ist das AEQUIPA-Projekt, das sich auf die Bewegungsförderung bei Älteren konzentriert hat.
  • Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health Bremen, der sehr gute Möglichkeiten bietet, das Potenzial digitaler Lösungen wie Gesundheits-Apps zu erforschen.
  • Exzellente Vernetzung im Bereich der Präventionsforschung, sowohl national als auch international, z. B. durch die Rolle des BIPS als WHO Collaborating Centre, seine Beteiligung an den Joint Actions (EU4Health Programme) PreventNCD und EuCanScreen sowie CPE.
  • Leibniz Living Lab:Reallabor, das der Interaktion mit der Bevölkerung und der gemeinsamen Entwicklung von bürgernahen Interventionen dient. Es wurde durch das BIPS eingerichtet und liegt in einem sehr vielfältigen und stark benachteiligten Viertel in Bremen.
  • Zugang zu Datenbanken: Die am BIPS angesiedelte Versichertendatenbank GePaRD deckt den Großteil der Bremer Bevölkerung abdeckt. GePaRD enthält Daten seit 2004 und kann damit sowohl für eine Bestandsaufnahme, als auch für die Beurteilung von Interventionseffekten genutzt werden. Darüber hinaus verfügt Bremen über ein seit Jahrzehnten etabliertes Krebsregister mit hoher Datenqualität und – anders als die meisten anderen Bundesländer – auch über einen sog. Mortalitätsindex.

Diese Faktoren machen Bremen zu einem idealen Ort die für Entwicklung und Erprobung von Präventionskonzepten, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch in der Praxis umsetzbar sind.